Dauernd an Wettkämpfen - aber keinen Ehrgeiz

Blog zum Thema Wettkämpfe aber keinen Ehrgeiz

 

Ich nehme gerne an Wettkämpfen teil. Das klingt vielleicht nach Ehrgeiz, nach dem Wunsch, ganz vorne mitzumischen. Doch tatsächlich bin ich gar nicht besonders ehrgeizig (jedenfalls nicht bei Wettkämpfen). Klar, ich freue mich, wenn eine gute Platzierung dabei herausspringt – aber das ist für mich nicht der Hauptgrund, weshalb ich an Wettkämpfen teilnehme. Im Gegenteil.

Am wohlsten fühle ich mich bei grossen Veranstaltungen, etwa bei einem Lauf mit vielen Teilnehmenden. Da, wo ich irgendwo in der hinteren Hälfte der Rangliste lande – zwischen all den anderen, einfach ein Teil davon. Es geht mir nicht ums Vergleichen. Und es zieht mich auch nicht weiter, wenn es mal gut läuft. Das Einzige, was für mich am Ende zählt, ist, ob meine Leistung für mich stimmt. Nicht im Vergleich zu anderen – sondern nur in Bezug auf mich selbst.

Vielleicht ist das auch einer der Gründe, weshalb ich mit der Teilnahme an Dogdance-Wettkämpfen aufgehört habe. Damals, als wir eigentlich am Höhepunkt waren: Klasse 3, tolle Resultate, eine wunderbare Platzierung an der EOC. Erfolgreich – ja. Aber ich hatte keinen Antrieb für „mehr“. Kein Wunsch nach weiteren Titeln, höheren Zielen oder neuen Herausforderungen in der Wertung. Es war gut so, wie es war. Ein tolles Erlebnis aber nichts mehr.

Warum ich trotzdem immer wieder bei Wettkämpfen mitmache? Das habe ich mich selbst schon oft gefragt. Es ist wahrscheinlich dieses Gefühl davor und danach. Diese ganz spezielle Nervosität, das Kribbeln im Bauch, die Spannung, die sich langsam aufbaut. Und dann – wenn es vorbei ist – wandelt sich das Ganze in eine tiefe, fast euphorische Freude. Es ist wie eine kleine Droge. Eine, die mich immer wieder zurückzieht. Nicht, um besser zu werden – sondern um dieses Gefühl zu erleben.

 

Ich mache also mit – nicht, um zu gewinnen. Sondern um das Erleben willen. Und das reicht mir völlig.

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