Warum es stark ist, die eigene Meinung zu ändern

Ich habe mit Überzeugung Saftkuren gemacht, mittlerweile finde ich solche schlecht. 

Ich habe gewisses in der Hundeerziehung gemacht, was ich heute nicht mehr würde.

Ich habe von Produkten geschwärmt, hinter denen ich heute nicht mehr stehen kann.

Bin ich wankelmütig? 

Überzeugung ist kein Widerspruch zur Entwicklung

Nein ich bin nicht wankelmütig.

Wenn wir eine Meinung aus Überzeugung haben, heisst das nicht, dass wir sie für immer mit derselben Entschlossenheit vertreten müssen. Es bedeutet nur, dass wir in diesem Moment mit dem besten Wissen, Gefühl und der Erfahrung, die wir hatten, so gedacht haben.

Aber wir wachsen. Wir lernen dazu. Wir erleben Neues. Und mit jeder neuen Information, mit jeder Erfahrung, verschiebt sich unser Blickwinkel ein kleines Stück. Was gestern noch wie die einzige richtige Wahl erschien, kann heute ganz anders aussehen – und das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von Entwicklung.

Die Angst vor Meinungsänderung

Viele Menschen haben Angst davor, ihre Meinung zu ändern. Warum?

  • Angst vor Kritik: „Was denken die anderen, wenn ich jetzt plötzlich etwas anderes sage?“
  • Angst, als wankelmütig zu gelten: Niemand will unentschlossen wirken oder so, als hätte man „keinen Plan“.
  • Selbstzweifel: Habe ich mich damals geirrt? War ich naiv?

Aber all diese Ängste beruhen auf einem falschen Verständnis von Konsistenz. Konsistenz bedeutet nicht, stur an etwas festzuhalten. Es bedeutet, sich immer wieder neu auszurichten – ehrlich, reflektiert und bewusst.

Deine Meinung darf wachsen - so wie du

Vielleicht hast du dich für einen Jobwechsel entschieden, der sich erst richtig anfühlte und jetzt nicht mehr. Vielleicht hast du dich für eine Lebensweise, einen Ernährungsstil, eine Beziehung oder ein Projekt begeistert – und spürst heute: Es passt nicht mehr.

Das ist nicht peinlich. Das ist nicht inkonsequent. Das ist authentisch.

Es ist mutig, eine Meinung zu äussern. Aber es ist noch mutiger, sie zu hinterfragen.
Es ist kraftvoll, einen Standpunkt zu vertreten. Und es ist kraftvoller, ihn zu verlassen, wenn er dir nicht mehr dient.

Fazit

Wir sind in Bewegung. Wir lernen, wir fühlen, wir leben – und das alles verändert uns.
Deshalb darf man auch eine Meinung ändern. Auch wenn man sie einst mit voller Überzeugung vertreten hat.
 

Bleib offen. Bleib neugierig. Bleib dir treu – auch wenn das manchmal bedeutet, dass du dich neu erfinden musst.

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