Wenn der Darm drückt – ein Tabuthema, das in die Natur gehört

Warum Hinterlassenschaften in der Natur nichts verloren haben

 

Es ist ein Thema, über das niemand gerne spricht. Und doch kennen es viele: Jogger, Wanderer, Spaziergänger, Camper – kurz gesagt, alle, die viel und länger draussen unterwegs sind. Dieser Moment, in dem sich der Darm meldet – nicht irgendwann später, sondern jetzt.

Und wenn gerade keine öffentliche Toilette in Sicht ist, bleibt nur die Flucht hinter den nächsten Baum. Verständlich. Aber was danach kommt – oder besser gesagt liegen bleibt – ist weniger verständlich.

Der stille Schandfleck in der Natur

Wir kennen sie alle: die Papiertaschentücher, halb unter einem Stein versteckt. 

Da frage ich mich manchmal: Sind das dieselben Menschen, die sich über nicht weggeräumte Hundehaufen aufregen? Denn von Hundehalter wird es ganz selbstverständlich erwartet, dass sie die Hinterlassenschaften ihres Hundes wegräumen. 

Verständlich ist auch: Wenn es dringend ist, ist es dringend. Was aber nicht verständlich ist: Dass man seine eigenen Hinterlassenschaften einfach in der Natur zurücklässt.

Wusstest du?

Natürlich, theoretisch könnte man ein Loch buddeln, sein Geschäft darin verrichten und wieder zuscharren. Nur mal ehrlich: Wer schleppt beim Joggen oder Wandern schon eine kleine Schaufel mit? Eben. Dazu kommt: 

  • Kompostwürmer brauchen etwa 2–4 Wochen, um Zeitungspapier in nährstoffreichen Humus zu verwandeln. (Mehr zu Kompostwürmer)
  • Ein herkömmliches Papiertaschentuch braucht in der freien Natur jedoch bis zu 5 Jahre, um vollständig zu verrotten – je nach Witterung, Ort und Material.

Und das ist nur das Taschentuch. Der menschliche Kot selbst enthält potenziell krankmachende Keime, die Böden, Wasserquellen und sogar Wildtiere belasten können – besonders dort, wo viele Menschen unterwegs sind.

Es geht auch anders

Die Lösung ist somit so einfach wie naheliegend: Nimm einen Hundekotbeutel, oder irgendeinen anderen Beutel, und nimm deinen „Output“ genauso wieder mit, wie du es von Hundebesitzern erwartest. In der nächsten Mülltonne entsorgen – fertig. Es stinkt nicht schlimmer als Hundekot, ist genauso natürlich – aber eben auch genauso fehl am Platz in der Natur.8.

Für Camper übrigens: Dass man heute noch ohne irgendeine Form von Toilette unterwegs ist, ist für mich schwer nachvollziehbar. Es gibt platzsparende Trockentrenntoiletten, faltbare Notfalllösungen oder sogar einfach zu reinigende Eimerlösungen. 

Fazit

Wenn es dich mal erwischt – keine Scham. Aber bitte auch keine Spuren. Ein Beutel wiegt nichts, nimmt keinen Platz weg und macht einen grossen Unterschied. Für alle, die nach dir kommen. Für die Natur. Und ein bisschen auch für dein eigenes Gewissen.

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