Camping-, Stellplatz oder Freistehen

Die Freiheit, mit dem Camper unterwegs zu sein, bedeutet für viele: spontan anhalten, wo es gefällt, und dort übernachten. Doch so einfach ist es heute vielerorts nicht mehr. Die Zeiten, in denen man sich einfach irgendwo hinstellen konnte, sind vorbei – zumindest legal.

Freistehen – romantisch, aber oft verboten

In vielen Ländern ist das Freistehen mit dem Camper mittlerweile verboten oder stark eingeschränkt. Und das hat seine Gründe: Die Zahl der Camper ist in den letzten Jahren stark gestiegen, und leider halten sich nicht alle an die „Leave no trace“-Regel. Angefangen bei Errichten von Feuerstellen über zurückgelassenem Müll oder Schäden an der Natur sorgen dafür, dass an immer mehr Orten Übernachtungsverbote herrschen.

Auch wir würden gerne öfter einfach mitten in der Natur übernachten – wer wünscht sich nicht diese Ruhe und Abgeschiedenheit? Doch wir wollen weder Bussgelder riskieren noch Teil des Problems sein.

Agriturismo & Bauernhöfe – naturnah und gastfreundlich

Eine tolle Möglichkeit, und teils fast das Gefühl von Freistehen, bieten Bauernhöfe, sogenannte Agriturismi (besonders in Italien) oder vergleichbare Angebote in anderen Ländern. Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe öffnen ihre Tore für Camper.

Diese Plätze bieten meist einfache Stellmöglichkeiten auf Wiesen oder Höfen – oft mit atemberaubendem Blick in die Natur und manchmal mit der Möglichkeit, Produkte direkt vom Hof zu kaufen: frische Eier, Käse, Gemüse, Wein.

Manche Bauernhöfe bieten sogar Strom, Wasser oder einfache sanitäre Anlagen. Doch auch ohne grossen Komfort ist der Aufenthalt oft besonders herzlich. Und das Beste: Man unterstützt direkt die lokale Landwirtschaft. Wir nutzen solche Möglichkeiten gerne, wenn sie sich auf der Route ergeben.

Campingplätze – Komfort hat seinen Preis

Campingplätze bieten in der Regel viel Infrastruktur: Duschen, Strom, WLAN, Entsorgungsmöglichkeiten, manchmal sogar Einkaufsmöglichkeiten oder Restaurants. Doch der Komfort hat seinen Preis. Diese Art von Campen ist aufgrund der Preise schon lange kein günstiger Urlaub mehr – gerade in der Hochsaison zahlt man je nach Land plötzlich fast so viel wie für ein einfaches Hotelzimmer.

Ein weiterer Nachteil: Auf vielen Campingplätzen gilt eine Abreisezeit bis spätestens Mittag. Wer am Vorabend spät angekommen ist, muss trotzdem den Platz am Vormittag wieder räumen. Das passt nicht wirklich zum entspannten Vanlife-Gefühl. 
Campingplätze eignen sich aus meiner Sicht am besten für Familien und wenn man länger als eine Nacht am gleichen Ort bleiben möchte. 

Stellplätze – unser persönlicher Favorit

Ein guter Kompromiss sind Stellplätze. Sie bieten zwar oft, falls überhaupt, nur eine minimale Ausstattung. Duschen sucht man hier meist vergeblich.

Aber: Sie sind deutlich günstiger als Campingplätze, oft zentral gelegen oder zweckmässig positioniert (z. B. bei Wandergebieten oder in Städten) – und vor allem kann man bei vielen Stellplätzen 24 Stunden bleiben. Wer also abends ankommt, kann auch bis zum nächsten Abend bleiben.

Für uns sind solche Plätze meist ideal, da wir oft nur einen ruhigen Platz zum Übernachten suchen. Vielen Dank an dieser Stelle an die vielen Gemeinden, die solche Plätze zur Verfügung stellen.

Natürlich gönnen wir uns alle paar Tage einen Aufenthalt auf einem Campingplatz – besonders nach langen Wanderungen oder einfach, wenn uns nach einer ordentlichen Dusche ist. 

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